Sonnenkollektoren auf dem balkon – was ist die wirkung?
Solaranlagen auf Balkonen werden immer beliebter. Aber rechnen sich solche Systeme? Und worauf sollte man achten?
Der Übergang zu alternativen Energiequellen in Deutschland befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit. Besonderes Interesse im letzten Jahr weckten sogenannte “Steckbare Solarstromanlagen”. Laut der Bundesnetzagentur stieg die Zahl der registrierten kleinen Anlagen im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um das Siebenfache. Bis 2030 könnte die Zahl der Mini-Solarstromanlagen 12 Millionen erreichen.
Neben Solarpanels auf dem Dach haben einige deutsche Kommunalunternehmen deren Installation auf Balkonen erlaubt. Auch in anderen europäischen Ländern wie Polen, Frankreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Österreich, der Schweiz und Ungarn besteht ein spürbares Interesse an energieeffizienten Technologien, die neben ihrer Umweltfreundlichkeit relativ einfach zu warten sind und Genehmigungen für Installation und Betrieb problemlos erhalten.
Wie funktionieren Solarstromanlagen auf dem Balkon?
Normalerweise bestehen sie aus mehreren miteinander verbundenen Photovoltaikmodulen. Sie werden auf dem Balkon montiert, meistens auf dem Dach, der Terrasse oder im Garten, seltener an der Hauswand. Sie werden dann an einen Wechselrichter und an die Steckdose angeschlossen. Das gesamte System lässt sich problemlos selbst installieren.
Flexible Solarpaneele haben sich auf dem Balkon bewährt. Sie zeichnen sich durch einen erschwinglichen Preis, einfache Installation und Leichtigkeit aus.
Sonnenlicht, wenn es die photovoltaischen Zellen des Solarpanels erreicht, erzeugt Strom, der in einen elektrischen Strom umgewandelt wird, der über eine Steckdose für den Hausgebrauch genutzt werden kann. Der Großteil des auf diese Weise erzeugten Stroms wird direkt im Haus verwendet und reduziert die Stromkosten. Überschüssiger Strom geht ins Netz.
Die Leistung der Balkonmodule ist nicht hoch
Solarpaneele erzeugen die maximale Menge an Strom nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Daher sind sie besonders produktiv in sonnigen Gebieten sowie im Frühling und Sommer. Ein 400-Watt-Modul kann in sehr sonnigen Regionen wie Afrika, dem Nahen Osten, Australien, einigen Teilen Chinas, Lateinamerika und den USA bis zu 800 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. In Deutschland und anderen zentraleuropäischen Ländern beträgt diese Menge ungefähr die Hälfte aufgrund weniger Sonnenstunden. Um die Paneele zu optimieren, müssen sie in Richtung Süden und im richtigen Winkel ausgerichtet sein. Ohne Neigung ist die Ausbeute geringer: Mit einem vertikal aufgehängten 400-Watt-Modul auf einem nach Süden ausgerichteten Balkon in Deutschland können im Durchschnitt etwa 260 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.
Ein ordnungsgemäß konfiguriertes 400-Watt-Modul kann im Frühling und Sommer im Durchschnitt etwa 320 kWh erzeugen, bei bewölktem Wetter etwa die Hälfte und bei starker Bewölkung höchstens 50 kWh. Im Herbst und Winter reduzieren sich diese Werte um etwa die Hälfte. Der erzeugte Strom reicht aus, um einen Internetrouter (der etwa 10 Watt verbraucht), einen kleinen Kühlschrank (80 Watt) und einen Laptop (40-100 Watt) mit Strom zu versorgen. Für andere elektrische Geräte wie einen Computer mit zwei Monitoren (bis zu 900 Watt), einen Wasserkocher (600-2000 Watt) oder eine Waschmaschine (ca. 2000 Watt) werden zusätzliche Module benötigt.
Wirtschaftliche Zweckmäßigkeit
Der von Plug-In Mini-Solarstromanlagen erzeugte Strom ist etwa dreimal billiger. Es gibt jedoch bestimmte Punkte zu beachten.
Eingebaute Solaranlagen mit ein bis drei Modulen kosten in deutschen Online-Shops zwischen 400 und 1200 Euro. Bei Strompreisen von 30 bis 50 Cent pro kWh können die Kosten in sechs bis neun Jahren amortisiert werden. Der nach dieser Zeit erzeugte Strom ist mindestens weitere zehn Jahre lang kostenlos. Die durchschnittliche Lebensdauer der Module beträgt 25 Jahre, und Wechselrichter halten etwa 15 Jahre.
Gleichzeitig kann die Installation nur des oben beschriebenen Sets mit ein bis drei Modulen sich möglicherweise nicht rechtfertigen – der Umfang der Stromerzeugung wird nicht ausreichen. Moderne Wohnungen verbrauchen immer mehr Energie, insbesondere mit dem wachsenden Angebot an verschiedenen intelligenten Geräten, “intelligenten” Glühbirnen und Steckdosen, Internetroutern, die rund um die Uhr in Betrieb sind, und vielem mehr. Die Kompensation dieser Kosten mit Solarenergie ist eine gute Idee und wäre umweltfreundlich. Um jedoch einen durchschnittlichen Haushalt vollständig zu versorgen, wäre idealerweise das gesamte Dach eines durchschnittlich großen Hauses erforderlich.
Wie sicher sind Solarsysteme
Nach Ansicht von Experten sind Steckbare Solarstromanlagen im Allgemeinen sehr sicher. Es wird jedoch empfohlen, solche Geräte bei qualifizierten Verkäufern zu kaufen und von professionellen Unternehmen installieren zu lassen.
Der Betrieb von Solarstromanlagen mit einer maximalen Leistung von bis zu 600 Watt auf Balkonen ist in 25 von 27 EU-Ländern erlaubt (außer in Belgien und Ungarn). Bis Ende 2021 wurden auf deutschen Balkonen etwa 190.000 Solaranlagen installiert. China ist derzeit weltweit führend bei der Installation von Solaranlagen und Windkraftanlagen. In Deutschland möchte die Bundesregierung den Genehmigungsprozess und die Installation von Geräten, die an Solarmodule angeschlossen sind, erheblich vereinfachen, und in Zukunft könnte es möglich sein, 800 Watt Solarstrom in das Hausnetz einzuspeisen, anstelle der derzeitigen 600 Watt.